AKNW widerspricht Steinbrück - Förderung des sozialen Wohnungsbaus aufrechterhalten

Mit Unverständnis reagiert die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen auf die Äußerungen von NRW-Wirtschaftsminister Peer Steinbrück, wonach die Förderung des Mietwohnungsbaus langfristig abgeschafft werden solle. "Der Mietwohnungsbau ist ein unverzichtbares Element im Wohnungsangebot unserer Städte und Gemeinden", betont Hermannjosef Beu, der Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen. Angesichts der Tatsache, dass in den kommenden Jahren die Belegungsbindung vieler Sozialwohnungen auslaufe, müsse die Förderung des sozialen Wohnungsbaus sogar noch intensiviert werden.

12. Februar 1999

Auch die Absicht von Minister Steinbrück, statt dem Geschosswohnungsbau den Einfamilienhausbau zu forcieren, stößt bei der Architektenkammer auf Kritik. "Schon heute ist der Flächenverbrauch und die Zersiedelung der Landschaften eins der zentralen Probleme in der Stadt- und Landschaftsplanung", so Hermannjosef Beu. Notwendig sei in erster Linie die Förderung von Stadthäusern sowie die Sanierung des Wohnungsbestandes in den Städten und Gemeinden. "Wenn wir unsere Städte lebensfähig halten wollen, brauchen wir einen ausgewogenen Versorgungsmix, der keinesfalls zu Lasten des Mietwohnungsbaus verschoben werden darf", warnt der Präsident der Architektenkammer.

Zwar sei auch die nordrhein-westfälische Architektenkammer der Ansicht, dass die Wohnungsbauförderung in einigen Punkten reformiert werden müsse. Der Vorstoß von Minister Steinbrück, die Subventionierung des Mietwohnungsbaus zu streichen, um den Staatshaushalt zu sanieren, sei aber sozial unverantwortlich und völlig inakzeptabel. Eine vorausschauende Wohnungspolitik mache die weitere Förderung des Mietwohnungsbaus unverzichtbar. - Gerade in einem extrem dichtbesiedelten Bundesland wie Nordrhein-Westfalen.

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