Verleihung „Förderpreis 2002“ der Stiftung Deutscher Architekten / Ausstellungseröffnung

Auszeichnungen an besonders begabte Nachwuchs-Architekten verliehen

Den Architekten-Nachwuchs zu ermutigen: Das ist Aufgabe und Ziel des Förderpreises, den die Stiftung Deutscher Architekten heute (13. März) im Haus der Architekten in Düsseldorf an drei junge Architekten verliehen hat. „Ihre Arbeiten vermitteln in sehr eindrucksvoller Form, mit welcher Kreativität und mit welch hohem gestalterischen Anspruch Sie ans Werk gehen“, lobte Hartmut Miksch, Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen und der Stiftung Deutscher Architekten, die Teilnehmer an dem diesjährigen Auswahlverfahren. Die Förderpreise, die in diesem Jahr zum neunten Mal verliehen werden, gehen an Nachwuchs-Architekten aus Aachen, Münster und Dortmund. – Alle Arbeiten zum Förderpreis 2002 sind bis Ende April in einer Ausstellung im „Haus der Architekten“ zu sehen.

13. März 2003

„Die Auswahl ist uns wirklich nicht leicht gefallen“, erklärt der Vorsitzende der Jury, Prof. Kunibert Wachten. „Die eingereichten Arbeiten lagen insgesamt auf einen sehr guten Niveau.“ 58 Studentinnen und Studenten bzw. Absolventen der Fachrichtungen Architektur, Innenarchitektur, Landschaftsarchitektur und Stadtplanung – mehr als je zuvor - waren von ihren Professoren für den Förderpreis 2002 der Stiftung Deutscher Architekten vorgeschlagen worden. „In den vorgelegten Studien- und Diplomarbeiten dokumentiert sich das gute Leistungsniveau der nordrhein-westfälischen Hochschulen", urteilte Hartmut Miksch.

Die Jury würdigte die besondere Begabung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die sich in den eingereichten Arbeiten dokumentierte. Vergeben wurden drei gleichrangige Förderpreise, die mit je 2.500 Euro dotiert sind:

Marc Schwabedissen (Fachhochschule Aachen) hatte die Arbeit „Wohnen am Abgrund“, ein Wohnungsbauprojekt in Lissabon, eingereicht. Die Jury würdigte den verantwortungsvollen Umgang Schwabedissens mit der Natur. Seine Idee, statt der üblichen Reihenhäuser schlangenförmige Häuserbänder entlang eines Berges laufen zu lassen, habe der Nachwuchs-Architekt „konsequent und kreativ in allen Aussageebenen und Detaillierungsgraden“ ausgearbeitet.

Henrike Thiemann (Fachhochschule Münster) befasste sich in ihrer eingereichten Arbeit „SchweineLandschaft“ „mit analytischer Präzision, intensiver inhaltlicher Auseinandersetzung, funktionaler Nüchternheit und ausgesprochenem architektonischen Feingefühl mit einem komplexen und schwierigen Thema“ (so die Jury), nämlich dem harmonischen Einfügen von Stallgebäuden in die Münster-ländische Landschaft. Die Jury lobte insbesondere die Gebäude- und Freiraumkonzeption Thiemanns, die ein Ineinander-Fließen von Bebauung und Landschaft ermögliche.

Daniel Verhülsdonk (Fachhochschule Dortmund) ließ sich durch seine Begeisterung für den jüngst verstorbenen baskischen Bildhauer Eduardo Chilida dazu inspirieren, ein monografisches Museum am Aasee in Münster zu entwerfen. Die Jury bezeichnete seinen Entwurf als „Gebäude mit hoher skulpturaler Ausdruckskraft, das im Inneren durch die fast serielle Anordnung von Ausstellungsräumen eine große Funktionalität erzeugt und in der Komposition der Räume und durch die Lichtführung eine sehr gute Raumatmosphäre entstehen lässt“. Die Arbeit beweise, dass Verhülsdonk hohe Entwurfsqualitäten zeige und in der Lage sei, mit großem Feingefühl die Palette der unterschiedlichen Maßstabs- und Aussagebenen zu bewältigen.

Anerkennungen

Die Jury sprach darüber hinaus vier Anerkennungen (dotiert mit je 625 €) aus. Geehrt werden damit

  • Florian Frotscher (Uni Dortmund) für seine Arbeit „Centro del Teatro Contemporaneo” (Madrid)
  • Dimitris Katsamakas (Kunstakademie Düsseldorf) für „Ein Haus für Professor Johannes Bilstein” (Düsseldorf)
  • Björn Severin (Kunstakademie Düsseldorf) für den Entwurf für ein „Heinrich-Heine-Haus” (Düsseldorf)
  • Mira Siefken (Fachhochschule Köln) für die Arbeit „Innovationszentrum – La Habana Vieja” (Havanna)

Der Förderpreis der Stiftung Deutscher Architekten wird seit 1986 alle zwei Jahre an besonders begabte Studenten und Absolventen verliehen. Den künftigen Entwerfern unserer gestalteten Umwelt soll damit eine erste Anerkennung auf dem Weg ins Berufsleben ausgesprochen werden. „Die Förderung der Architekten von morgen ist der beste Garant für die Architekturqualität der Zukunft", so Kammerpräsident Hartmut Miksch. Für die ausgezeichneten angehenden Architektinnen und Architekten sei ihre qualitätvolle Ausbildung und ihr Enthusiasmus das beste Rüstzeug für einen erfolgreichen Berufsstart.

Von der Qualität der zum „Förderpreis 2002" eingereichten Arbeiten kann man sich ab sofort bis Ende April in einer Ausstellung im „Haus der Architekten“ im Düsseldorfer Medienhafen überzeugen. Darüber hinaus ist eine Dokumentation erschienen, die zum Preis von 5 Euro bei der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen bestellt werden kann (Zollhof 1, 40221 Düsseldorf, Tel: 0211 – 49 67 0 oder Fax 0211 – 49 67 99). Alle ausgezeichneten Arbeiten können auch im Internet besucht werden unter www.aknw.de, Rubrik "Stiftung / Förderpreis“.


Hinweis an die Redaktionen:
Fotos der Arbeiten der Preisträger sowie Portraitbilder können wir Ihnen gerne per E-Mail zusenden. Anruf genügt (0211 – 49 67 34/35).

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