Ein starkes Signal der NRW-Architektenschaft für mehr Klimaschutz und Resilienz

Der Schutz des Klimas und die Reaktion auf die Folgen des Klimawandels sind die zentralen Herausforderungen für den Berufsstand der Architektinnen und Architekten sowie die Planerinnen und Planer in unserem Land. Mit dieser Kernaussage verabschiedete das nordrhein-westfälische Architektenparlament am Wochenende (06.11.21) in Düsseldorf verschiedene berufspolitische Anträge mit dem Ziel, das nachhaltige Planen und Bauen in Deutschland voranzutreiben und unsere Städte den Folgen des Klimawandels anzupassen. Die 201 Delegierten der 69. Vertreterversammlung der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen trafen sich zu ihrer Jahrestagung in der Messe Düsseldorf.

08. November 2021

Mit 33 Anträgen zur Berufspolitik und zur Arbeit der Architektenkammer NRW lagen dem Architektenparlament in diesem Jahr mehr Fragestellungen zur Entscheidung vor als jemals zuvor. „Das ist überzeugender Ausdruck für die lebendige Arbeit des höchsten Gremiums unserer Kammer“, erklärte Kammerpräsident Ernst Uhing. Im Fokus der Anträge und der berufspolitischen Debatte stand das große Themenfeld Klimaschutz und nachhaltiges Planen und Bauen. Das nordrhein-westfälische Architektenparlament beschloss die Einrichtung einer fachrichtungsübergreifenden Arbeitsgruppe, die das Themenfeld systematisch entwickeln und operationalisieren soll. „Das ist ein starkes Signal, das wir damit in den Berufsstand und in den politischen Raum senden“, war sich die Vertreterversammlung der größten deutschen Architektenkammer einig.

„Es geht nicht mehr nur darum, wie wir Menschen zusammenleben, sondern immer stärker um die Frage, wie wir alle mit der Natur und auf diesem Planeten leben“, unterstrich die neue Präsidentin der Bundesarchitektenkammer, Andrea Gebhard, in ihrem Gastvortrag vor dem NRW-Architektenparlament.

Auch in den Anträgen zur Berufspolitik spielte das Ziel des nachhaltigen Planens und Bauens eine dominierende Rolle. Beschlossen wurde u. a., dass die AKNW sich dafür einsetzt, dass alle Normen und Regelungen des Planungs- und Bausektors künftig auf ihre Klimarelevanz hin evaluiert werden und dass Wege aufzeigt werden, wie klimaschädliche Effekte von unnötig hohen Standards vermieden werden können. Die Vertreterversammlung der AKNW fordert zudem die Einführung einer „Umbauordnung“, um den bauordnungsrechtlichen Rahmen für den Erhalt von Gebäudesubstanz auszudehnen mit dem Ziel, dass dem Bestandserhalt gegenüber Abriss und Ersatzneubau der Vorzug gegeben wird.

Auch soll künftig bei Preisen und Auszeichnungsverfahren für Architektur, Innenarchitektur, Landschaftsarchitektur und Stadtplanung das Kriterium der Nachhaltigkeit zwingend als wesentliches Preiskriterium gewertet werden.

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