Projekt "Kammer in der Schule" (KidS)

Freiluftklassenzimmer für Hauptschule Goch-Pfalzdorf - Schüler und Architekten präsentieren Projektergebnis

Ein Pavillon für den Pausenhof – dieser Wunsch der Schülerinnen und Schüler der Gemeinschafts-Hauptschule St. Martin in Goch am Niederrhein ist jetzt in Erfüllung gegangen. Im Rahmen des Projektes "Kammer in der Schule" (KidS) der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen planten und realisierten Schüler, Lehrer und Architekten mit Hilfe örtlicher Sponsoren einen großzügigen Holz-Pavillon, der künftig als Freiluftklassenzimmer, Theaterbühne und Pausenraum dienen soll. „Ein ehrgeiziges Projekt, das erst durch die große Begeisterung und das Engagement der Schülerinnen und Schüler möglich wurde“, erklärte Hartmut Miksch, der Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, heute (26.11.02) anlässlich der Vorstellung des Projektes in Goch-Pfalzdorf. Auch Dr. Wolfgang Meyer-Hesemann, Staatssekretär im Ministerium für Schule, Jugend und Kinder des Landes Nordrhein-Westfalen, zeigte sich als Vertreter der Schirmherrin der KidS-Reihe beeindruckt: „Das KidS-Konzept folgt dem richtigen Ansatz: Erfahrung ersetzt jede Belehrung!“

28. November 2002

Die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen führt bereits seit über zehn Jahren Projekte an Schulen in NRW durch. „Unser Ziel ist es, den Kindern und Jugendlichen ein Gespür für ihre gebaute Umwelt zu vermitteln“, so Hartmut Miksch. Den Schülern solle verdeutlicht werden, dass unsere Wohnungen, Häuser und Schulen keine starre, vorgegebene Größe sind, sondern aktiv beeinflusst werden können. „Wir wollen damit langfristig das öffentliche Bewusstsein für Architektur und Städtebau schärfen“, erläutert Miksch, „denn: Schüler von heute sind Bauherren von morgen!“

Im Herbst 2000 brachte die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen Schüler, Lehrer, Eltern und Architekten in Goch-Pfalzdorf zusammen, um nach Lösungen für den tristen Pausenhof der Hauptschule St. Martin zu suchen. Dabei kristallisierte sich schnell der Wunsch der Schülerinnen und Schüler heraus, den Pausenhof um einen überdachten Raum zu erweitern. Der Klever Architekt Friedhelm Hülsmann erarbeitete gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern Modelle für den jetzt realisierten Freiluft-Pavillon. „Überrascht hat mich, wie konzentriert und ausdauernd die Kinder das Projekt mit getragen haben“, so Architekt Hülsmann. „Es ist beeindruckend, wie viel gute, auch realisierbare, Ideen die Schülerinnen und Schüler selbstständig entwickelt haben.“

Die Schüler gründeten eigens eine „Schülerfirma“, die sich um die betriebswirtschaftliche Abwicklung des Projektes kümmerte – und die auch mit Unterstützung der Architekten-
kammer auf Sponsorensuche ging. „Architektur ist ein Schnittstellen-Thema, das sich in viele Unterrichtsfächer integrieren lässt“, resümiert der Leiter der Gemeinschafts-Hauptschule St. Martin, Theo Sprenger. „Die Schüler haben nicht nur etwas gelernt über Fragen der Gestaltung und Ästhetik, sondern auch ungeheuer viel über Planungsabläufe, Finanzplanung und Kommunikationsprozesse.“

Die Realisierung des ehrgeizigen Projektes, das insgesamt rund 45.000 € kostete, wurde durch die ehrenamtliche Tätigkeit vieler Beteiligter, durch Sach- und Geldspenden von Firmen aus der Region sowie durch die Unterstützung der Kommunalbetriebe Goch ermöglicht.

Die Projektreihe „KidS – Kammer in der Schule“ ist Teil des Aktionsprogramms „Architektur macht Schule!“, das die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen in die Landesinitiative „StadtBauKultur NRW“ eingebracht hat. Im Rahmen dieses Aktionsprogramms wurden auch ein Schulbuch (Titel: „Wie gewohnt?!“) aufgelegt und Arbeitsmaterialien für Projektwochen entwickelt. Außerdem gestalten Architektinnen und Architekten Unterrichtsstunden und laden Klassen zu Besuchen im Architekturbüro und auf der Baustelle ein.


Hinweis an die Redaktionen:

Das Schulbuch „Wie gewohnt?!“ senden wir Ihnen gerne zu. Außerdem liegen uns Fotos verschiedener KidS-Projekte (einschließlich Goch) vor, die wir Ihnen gerne per E-Mail in druckfähiger Auflösung zusenden. Anruf genügt unter Tel.: 0211 – 49 67 34 oder
presse@aknw.de.

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