Ehrung für Hermannjosef Beu (Leverkusen)

Landesverdienstorden an Ehrenpräsidenten der Architekten-kammer Nordrhein-Westfalen verliehen

Hermannjosef Beu (70), Ehrenpräsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, ist gestern Abend (30. August) mit dem Verdienstorden des Landes NRW ausgezeichnet worden. Der stellvertretende Ministerpräsident des Landes, Dr. Michael Vesper, überreichte in Düsseldorf den Orden an einen Architekten, der "sich nicht nur unermüdlich für die Belange der Architektinnen und Architekten eingesetzt hat, sondern sich auch um das Land Nordrhein-Westfalen verdient gemacht hat". Der Leverkusener Architekt Beu war bis zum April dieses Jahres über 25 Jahre lang ununterbrochen Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen und hat in dieser Funktion und weiteren Ämtern die Baukultur in Nordrhein-Westfalen stark geprägt.

31. August 2001

In seiner Laudatio hob der nordrhein-westfälische Minister für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport hervor, dass Hermannjosef Beu sich als Präsident der Architektenkammer mit großem Engagement und viel persönlicher Leidenschaft vor allem für vier Themenbereiche eingesetzt hat: für die Deregulierung des Bauens, die Qualität des Planens und Bauens, für den Architekten-Nachwuchs und für das ressourcenschonende Bauen. "Hermannjosef Beu hat das ressourcenbewusste Bauen schon betrieben und propagiert, lange bevor es die GRÜNEN überhaupt gab", erklärte der grüne Bauminister. Mit seinen Themen habe Beu immer wieder wichtige und richtige Entwicklungen vorangetrieben.

Schon in der Entstehungsphase der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen Ende der 60er Jahre wirkte Hermannjosef Beu als stellvertretender Vorsitzender im Gründungsausschuss der Architektenkammer prägend mit. Seit seiner Wahl zum Präsidenten am 13. März 1976 setzte der Architekt aus Leverkusen Themen, die landes- und bundesweit gehört wurden. Ob in der Aktion "Stopp der Paragraphenflut im Bauwesen", der Kampagne "Bauen muss nicht teuer sein" oder noch in diesem Jahr mit der "Initiative StadtBauKultur": Als Präsident der Architektenkammer verstand sich Hermannjosef Beu stets als Anwalt der Architekten, Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplaner wie auch der Bauherren in Nordrhein-Westfalen. Dabei galt sein persönliches Engagement insbesondere der Qualität der gebauten und gestalteten Umwelt in unserem Land. "Wir sind ständig von Architektur umgeben, deshalb geht Architektur alle an", lautete das Credo des Architekten Beu.

In seiner berufspolitischen Arbeit konnte sich Hermannjosef Beu auf einen breiten Schatz praktischer Erfahrungen stützen: Schon während seines Architektur-Studiums in Aachen realisierte er erste Wohnungsbauten, gründete nach Abschluss des Studiums in Köln mit 29 Jahren sein erstes Büro. Beu entwarf nicht nur zahlreiche Wohnhäuser, sondern auch Gewerbe- und Bürogebäude, darunter Verwaltungsgebäude des ADAC, Betriebshöfe für die Kölner Verkehrsbetriebe, Klinik- und Sozialbauten für die Stadt Köln und Wohnanlagen für die Rheinische Braunkohle AG.

Neben seiner Arbeit als freischaffender Architekt investierte Hermannjosef Beu viel Zeit und Engagement in den Auf- und Ausbau der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen. Unter seiner Präsidentschaft entstand die Akademie der Architektenkammer (die heute mehr als 200 Seminare im Semester anbietet), die Stiftung Deutscher Architekten (die insbesondere den Nachwuchs fördert) sowie das Versorgungswerk, das mittlerweile zu einer der erfolgreichsten Einrichtungen seiner Art zählt und dem sich neben weiteren Länder-Architektenkammern auch die Ingenieurkammer-Bau NRW angeschlossen hat.

Hermannjosef Beu hat sich nicht nur als Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen für seine Kolleginnen und Kollegen eingesetzt, sondern auch parallel dazu auf Bundesebene gearbeitet und dabei das Land Nordrhein-Westfalen repräsentiert. Das gilt für sein Engagement in der Bundesarchitektenkammer ebenso wie für seine Arbeit innerhalb des "Bundes Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure" (BDB), für den der Leverkusener Architekt auf Bundesebene als kommissarischer Präsident (1991 - 1993) und Präsident (1994 - 1998) aktiv war. Darüber hinaus ist Hermannjosef Beu auch durch viele Kontakte mit Berufsvertretern aus anderen europäischen Ländern international bekannt geworden und hat sich allgemeine Achtung erworben.

Für sein ehrenamtliches Engagement im Interesse der Menschen in Nordrhein-Westfalen wurde Hermannjosef Beu mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt, u.a. mit dem großen Bundesverdienstkreuz. Die Vertreterversammlung der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, das "Architektenparlament", ernannte Hermannjosef Beu am 27. April dieses Jahres einstimmig zum Ehrenpräsidenten der Architektenkammer. Anlässlich der Ordensverleihung erklärte Beu, er sei stets dem Leitgedanken gefolgt: "Wenn Architektur Menschen eine Heimat gibt, dann geben Sie uns Architekten die Chance, genau das für unser Land zu tun - damit Nordrhein-Westfalen ein lebens- und liebenswertes Land bleibt!"

Für seinen Nachfolger im Amt des Präsidenten der Kammer, den Düsseldorfer Architekten Hartmut Miksch, ist Hermannjosef Beu ein Vorbild, dessen Lebenswerk eine solide Basis für die künftige Arbeit der Architektenkammer bildet: "Das Engagement von Hermannjosef Beu für die Architektinnen und Architekten, aber auch für die Bürgerinnen und Bürger unseres Landes ist uns Ansporn und Verpflichtung zugleich!"

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