Ausstellung: Mies-Collagen in Aachen

„Mies van der Rohe - Die Collagen aus dem MoMa“ sind seit dem 28. Oktober im Museum Ludwig in Aachen zu sehen. „Uns ist eine echte Weltpremiere gelungen“, stellte Museumsdirektor Dr. Andreas Beitin auf der Vernissage am Vorabend der Eröffnung fest. Die Collagen, die Mies van der Rohe sein ganzes Architektenleben über fertigte, seien in dieser Zusammenstellung noch nicht zu sehen gewesen. Die Architektenkammer NRW ist Partner der Ausstellung, die bis zum 12. Februar 2017 im Ludwig Forum zu sehen ist.

28. Oktober 2016von Christof Rose

Die Ausstellung gibt Anlass, sich neu (und rechtzeitig im Vorfeld des 100. Bauhaus-Jubiläums im Jahr 2019) mit dem Werk und den Arbeitstechniken Mies van der Rohes zu beschäftigen. Insbesondere wird die enge Verbindung des Architekten mit der künstlerischen Avantgarde seiner Zeit deutlich: Vielfach verwendete Mies van der Rohe Werke befreundeter Künstler in seinen Collagen, etwa von Schwitters, Klee, Kandinsky oder Moholy-Nagy. Die Ausstellung stellt diese Einflüsse neben die Mies-Collagen und macht damit deutlich, wie fließend die Grenzen zwischen Kunst und Architektur im Denken des gebürtigen Aacheners Mies van der Rohe war.

Zwar bedauerte Aachens Oberbürgermeister Marcel Philipp in seinem Grußwort zur Vernissage, dass der spätere Welt-Architekt kein Bauwerk in seiner Heimatstadt hinterlassen habe. Monika Thomas, Abteilungsleiterin „Bauwesen“ im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, hob aber hervor, dass der Schutz von Baudenkmälern in Deutschland weiterhin einen hohen Stellenwert genieße. So habe das Bundesbauministerium die Sanierung der Mies-Werke Haus Lange/Haus Esters in Krefeld umfassend gefördert, genauso wie die aktuell laufende Instandsetzung der Neuen Nationalgalerie in Berlin. „Unser Auftrag lautet: Wir müssen uns dem baukulturellen Erbe widmen, es pflegen und bewahren“, betonte Monika Thomas.

Zur Vernissage konnte sich Museumdirektor Dr. Andreas Beitin über ein volles Haus und prominenten Besuch freuen. Neben zahlreichen Gästen aus der Aachener Kulturszene war auch Frank Herterich, ein Enkel von Mies van der Rohe, angereist. Aus Düsseldorf gekommen war Prof. Micha Kuball. Der Künstler hatte eigens für die Ausstellung zwei neue Videoinstallationen geschaffen, die in Aachen gezeigt werden.

Die Ausstellung „Mies van der Rohe - Die Collagen aus dem MoMa“ läuft bis zum 12.02.17. Am 20. Januar wird im Ludwig Forum Aachen ein Symposium „Working with Mies“ zu aktuellen Fragestellungen des Umgangs mit Mies-Werken stattfinden. Die Architektenkammer NRW ist Partner der Ausstellung und gestaltet das Symposium inhaltlich mit. Themenfelder sind der Umgang mit der Mies‘schen Architektur, die Herausforderungen der musealen Nutzung und die Reflexion seiner Bauten in der zeitgenössischen Kunst. Zudem ist ein Disput über die geplante Rekonstruktion der Villa Wolf in Guben vorgesehen.

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