digitalBAU zeigt Innovationskraft der Branche
„Die konsequente Digitalisierung der Planungs- und Baubranche ist alternativlos, wenn wir die anstehenden Aufgaben im Wohnungsbau, im klimagerechten Umbau des Bestands und der Entwicklung der Infrastruktur meistern wollen.“ Diese Aussage stand im Mittelpunkt des Auftakts zur „digitalBAU 2024“ am Dienstagmorgen (20.02.24) in der Koelnmesse. Die Fachmesse mit 278 Ausstellern biete einen aktuellen Branchenspiegel, erklärte Dr. Reinhard Pfeiffer, Geschäftsführer der Messe München, die die „digitalBAU“ zum dritten Mal auch in Köln veranstaltet.
Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes NRW, bekräftigte, der Bausektor sei „eine Schlüsselwirtschaft für unser Land“. Aktuell gebe es „zugegebenermaßen Stau am Bau“. Die schwierige konjunkturelle Lage müsse aber als Chance begriffen werden, die Abläufe zu optimieren. Scharrenbach verwies auf Förderprojekte, die das Land aufgelegt habe, um Innovationen in der Baubranche voranzubringen. „Digitaler Bau steht für Zukunft“, so Scharrenbach.
Der Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, Ernst Uhing, verwies im Eröffnungspanel auf die Stärken des „digitalen Zwillings“, der nicht nur die Planung effizienter gestalten könne, sondern auch die konkreten Bauabläufe stärker automatisieren könne. „Eine große Hilfe wäre, wenn das Baugenehmigungsverfahren endlich durchgehend digital und schnell ablaufen könnte.“ Uhing bekräftigte, dass die Bestandsentwicklung durch Neubauten unterstützt werden müsse. „Wir brauchen auch neue Bauwerke, gerade im Wohnungsbereich.“ Es gelte, den Bestand nachzuverdichten und Umnutzungen weiter zu vereinfachen. „Der Gebäudetyp-e würde uns hier enorm helfen, um einfacher und effizienter zu bauen. Das muss politisch jetzt ermöglicht werden“, forderte der Präsident der größten deutschen Architektenkammer. Dazu müsse das Baurecht an vielen Stellen fortgeschrieben werden, etwa indem ermöglicht wird, alte Bauwerke zu den Standards der Entstehungszeit weiterzuentwickeln. Ernst Uhing verwies auf die „Düsseldorfer Erklärung“ der Architektenkammer NRW, in der 16 konkrete Vorschläge für mehr Wohnungsbau in NRW aufgelistet werden.
NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach verwies auf das umfangreiche Wohnungsbauförderprogramm der NRW-Landesregierung. Im geförderten Wohnungsbau solle der digitale Gebäudepass zum Standard werden. Mit der soeben gestarteten Initiative „Bürokratie am Bau – Ciao“ wolle das Bauministerium zudem mithilfe des Wissens der Planungs- und Baubranche das Bauen in Nordrhein-Westfalen schneller machen. „Wir müssen dabei auch über Standards sprechen“, kündigte die Ministerin für Bau und Digitalisierung an. „Dieses Jahrzehnt ist ein entscheidendes, um die Republik zukunftsfähig aufzustellen. Beim Bau – da bin ich mir sicher – wird es gelingen.“
Die „digitalBAU“ läuft vom 20. – 22. Februar 2024 in der Koelnmesse. Sie gilt als Leitmesse für das digitale Planen und Bauen. Die Architektenkammer NRW ist Partnerin der Messe und mit einem Stand in der Haupthalle 1 vertreten. Zudem trägt die Kammer mit Impulsvorträgen an allen drei Tagen zum Messeprogramm bei.
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