Ausstellungshalle mit großen Glasfronten, durch die man auf den Wald blickt, mit der aus vielen Lichtstelen bestehenden Installation
Temporäres Werk: „light_poesis“ im Glaspavillon - Foto: Christof Rose/Architektenkammer NRW

„JA*/ Junge Planer*in“: Besuch des Skulpturenparks Waldfrieden und von „light_poesis“

Wie beeinflussen sich skulpturale Kunst, gestalteter Raum und Natur gegenseitig? Dieser Frage ging eine Gruppe junger Planerinnen und Planer am 16. Februar im Rahmen der Kampagne „Sag JA*/Junge Planer“ im Skulpturenpark Waldfrieden in Wuppertal nach. Im Fokus stand dabei die Ausstellung „light_poesis“ des Düsseldorfer Lichtkünstlers Prof. Mischa Kuball.

22. Februar 2024von Maria Jourlova-Nordmeyer/Christof Rose

Mit einem persönlichen Rundgang stellte Prof. Kuball der jungen Planergruppe der AKNW gemeinsam mit der Kunstvermittlerin Doro Csitneki den 14 Hektar großen Park vor, den der Künstler Tony Cragg im Rahmen einer privaten Stiftung seit knapp 20 Jahren auf einem grünen Hügel zwischen den Wuppertaler Stadtteilen Elberfeld und Barmen entwickelt. Cragg hatte das Grundstück im Jahr 2006 erworben, zusammen mit einer im anthroposophischen Stil errichteten Villa des Chemie- und Lackfabrikanten Kurt Herberts.

Rund 40 Skulpturen sind derzeit im Außenbereich zu finden – eigene Arbeiten des britisch-deutschen Künstlers Tony Cragg, aber auch Werke anderer zeitgenössischer Bildhauer und Künstler - etwa von Markus Lüpertz, Henry Moore, Thomas Schütte und Eva Hild.

Neben den verschlungenen Pfaden, die sich durch den Park ziehen, umfasst der Skulpturenpark Waldfrieden auch drei gläserne Ausstellungshallen. Hier war bis zum Februar 2024 die Ausstellung „light poesis“ von Mischa Kuball zu sehen. Der Düsseldorfer Künstler hatte Licht- und Spiegelinstallation eigens für den Ort kreiert. Die Installationen verbanden sowohl Tag und Nacht als auch Mensch, Natur und künstliche Umwelt miteinander. „Meine ‚light_poesis‘ ist ein ‚Seh-Werk‘, das erst in der Betrachtung lebendig wird“, so Mischa Kuball. „Jetzt, im Winter, erneuert sich die Natur noch im Verborgenen. Es geht um den Rhythmus von Tag und Nacht, von Vergehen und Entstehen.“ Mit dem Titel „Poesis“ habe er sich auf den griechischen Philosophen Platon beziehen wollen, der mit dem Begriff „poiesis“ den Übergang beschrieben habe. 

Im Gespräch mit den Junior-Mitgliedern der AKNW und jungen Planer*innen bezog sich Mischa Kuball, der Professor an der Kölner Kunsthochschule für Medien ist, auch auf weitere Installationen, bei denen er Architekturen und öffentliche Räume durch künstlerische Interventionen neu in den Fokus rückte - etwa „Metalicht“ an der Bergischen Universität Wuppertal (2012), am Mannesmann-Hochhaus in Düsseldorf oder am Peter Behrens Bau in Oberhausen. Anders als bei den genannten Werken verblieb von „light_poesis“ nach Ende der Ausstellung lediglich die Außenskulptur „rotating mirror horizontal“ dauerhaft im Park Waldfrieden.

Die jungen Planer*innen zeigten sich fasziniert von der Arbeit des Lichtkünstlers und von dem Skulpturenpark. „Es ist inspirierend, den Blick aus dem Bereich der Architektur auf Kunst und Natur zu weiten“, sagte etwa Junior-Architektin Sina Zerr. „Es ist schön, dieses Erlebnis mit Kolleginnen und Kollegen hier vor Ort zu teilen.“

Weiterführender Link: www.skulpturenpark-waldfrieden.de

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