Landtagswahl: Forderungen der AKNW

Die Landtagswahl im bevölkerungsreichsten deutschen Bundesland findet bundesweit und international Beachtung. Insofern bietet sich für uns als Architektenschaft in der heißen Zeit des Parteienwettstreits die Gelegenheit, unsere Themen in berufspolitischen Auftritten zu positionieren, öffentlich zu kommunizieren und (auch über den Wahlkampf hinaus) auf die politische Agenda zu setzen.

07. Januar 2022
Dipl.-Ing. Architekt VAA Klaus Brüggenolte
Dipl.-Ing. Architekt VAA Klaus Brüggenolte - Foto: Lohnzich

Lieber Kollege,
liebe Kollegin!

kaum hat die Ampel-Koalition in Berlin ihre Arbeit aufgenommen, beginnt auch bei uns in Nordrhein-Westfalen der Wahlkampf. Die Landtagswahl im bevölkerungsreichsten deutschen Bundesland findet bundesweit und international Beachtung. Insofern bietet sich für uns als Architektenschaft in der heißen Zeit des Parteienwettstreits die Gelegenheit, unsere Themen in berufspolitischen Auftritten zu positionieren, öffentlich zu kommunizieren und (auch über den Wahlkampf hinaus) auf die politische Agenda zu setzen.
Der Vorstand der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen hat dazu bereits im Dezember einen Katalog wichtiger Statements und Forderungen verabschiedet, die wir nicht in ausführlichen Synopsen oder langen Wahlprüfsteinkatalogen an die Parteien gesendet haben, sondern seit Jahresbeginn sukzessive in unserer Medienarbeit verbreiten und in öffentlichen Veranstaltungen platzieren. Präsident Ernst Uhing hat dies Ende Januar beispielsweise in unserem „Neujahrstalk der AKNW“, den Sie weiterhin auf unserem YouTube-Kanal abrufen können, getan.

Welche Themen sind uns wichtig? Welche Botschaften wollen wir positionieren?
An erster Stelle steht die Forderung, den dringlichen Schutz des Klimas voranzubringen. Wir alle wissen, dass der Bausektor dazu in erheblicher Weise beitragen muss. Wir fordern deshalb ein eigenständiges Bau- und Klimaschutzministerium für NRW, das beide Aufgabenbereiche zusammenführt. Wir halten es für sinnvoll, dass künftig Gesetzesinitiativen, die das Planen und Bauen betreffen, auf Klimafolgen und Klimaresilienz hin abzuklopfen sind; und dass alle landeseigenen Bauvorhaben auf ihre Klimawirkung hin überprüft werden.
Wir fordern alle Parteien auf, sich für eine echte Bodenreform stark zu machen mit dem Ziel, zu einer deutlichen Verringerung des Flächenverbrauchs und der Bodenversiegelung zu kommen. Wir wollen, dass die Reform der Grundsteuer endlich angegangen wird. Und dass Innovationen und Forschung im Bereich des Klimaschutzes, klimaverträglicher Baumaterialien und -techniken sowie der Wiederverwendung genutzter Baumaterialien entschieden vorangebracht wird.

Zugleich muss der Wohnungsbestand entwickelt und modernisiert werden. Wir Architektinnen und Architekten, Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten sowie Stadtplanerinnen und Stadtplaner können mit unserem Know-how dazu beitragen, dass die Bestandsoptimierung und -weiterentwicklung als ökologisch und ökonomisch unabdingbare Aufgabe wahrgenommen und entschlossen angegangen wird. Dazu gehört auch, dass wir selbst diese Aufgabe mit Leidenschaft übernehmen.

Eine zentrale Forderung der AKNW betrifft die weitere Digitalisierung unseres Landes, die endlich vorankommen muss. In der Bau- und Planungsbranche gibt es noch viel Luft nach oben; als erstes muss der digitale Bauantrag überall implementiert werden – und dann auch zu echten Beschleunigungen der Genehmigungsverfahren führen.

Unser Forderungskatalog erstreckt sich natürlich auch auf die Baukultur: Wir brauchen mehr Wettbewerbe, mehr ästhetische Bildung in den Schulcurricula; und wir freuen uns über die Wiedereinführung einer „Kunst-und-Bau-Quote“ in NRW, die nun mit Leben gefüllt werden muss.

Das sind nur einige unserer Forderungen, mit denen wir die Parteien im NRW-Landtagswahlkampf konfrontieren werden.
Wir werden die Statements und konkreten Forderungen des Berufsstandes kontinuierlich vortragen, sie auch über unsere Sozialen Medien posten. Auf Facebook, Instagram und Twitter erreichen wir mittlerweile direkt fast 10 000 Fans und Follower, die ihrerseits häufig unsere Inhalte weiterverbreiten. Auch mit unserer Homepage und im Deutschen Architektenblatt erzielen wir Reichweiten, die unsere Botschaften weit über den Kern unserer 32 000 Mitglieder hinaus tragen.

Dennoch bleibt wichtig: Die Kammer, das sind wir alle. Jeder und jede von uns kann vor Ort, im Wahlkreis und im persönlichen Kontakt in der Heimatgemeinde, die gemeinsamen Forderungen des Berufsstandes kommunizieren. Machen Sie mit. Gemeinsam sind wir stark!

Es grüßt Sie Ihr

Klaus Brüggenolte

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