Neue Initiative der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen

Neue Initiative der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen

Rund ein Drittel der in der Bundesrepublik eingesetzten Energie wird von Wohnhäusern und anderen Gebäuden verbraucht - zum Ärger vieler Eigentümer und Mieter, die in diesem Frühjahr wieder hohe Gas-, Öl- oder Stromrechnungen begleichen mussten. "Das kann aus ökonomischen und ökologischen Gründen nicht länger hingenommen werden", meint Hermannjosef Beu, Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen. "Viele Gebäude, die wahre Energieschleudern sind, könnten auf wirtschaftliche Art und Weise energetisch verbessert werden." Die Architektenkammer hat deshalb die Initiative "Energie und Geld sparen! - Energieberatung durch Architekten" gestartet.

14. Juni 2000

Vier von fünf Gebäuden entsprechen nicht der geltenden Wärmeschutzverordnung. Das hat nicht nur negative Auswirkungen auf die Umwelt, sondern auch auf den Geldbeutel der Hausbewohner. Denn ob Mieter oder Eigentümer: Die Kosten für die unnötig eingesetzte Heiz-Energie trägt der Nutzer des Hauses bzw. der Wohnung. Wer im nächsten Winter nicht erneut Gas oder Öl vergeuden und damit unnötig die Umwelt belasten will, der sollte sich schon jetzt an einen Architekten oder eine Architektin wenden und eine Energieberatung vereinbaren. "Es ist ja nicht damit getan, ein Fenster auszutauschen oder eine neue Isolierung anzubringen", erläutert Hermannjosef Beu, Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen. "Das Gebäude muss als energetische Einheit betrachtet und entsprechend auf Schwachstellen hin analysiert werden." Die Beratung durch den Architekten umfasse nicht nur technische, sondern auch ökologische und wirtschaftliche Aspekte der angestrebten Energiesparmaßnahme sowie Fragen der Gestaltung. Alle Architekten in Nordrhein-Westfalen sind durch ihr Studium, ihre Berufserfahrung und die berufsbegleitende Fortbildung dazu qualifiziert, Eigentümern und Bauherren eine umfassende und kompetente Beratung anzubieten. Am Anfang steht dabei eine detaillierte Bestandsaufnahme der aktuellen energetischen Eigenschaften des Gebäudes: Fassade, Fenster, Decken und Dach werden auf ihre wärmedämmenden Eigenschaften hin untersucht, die Lüftung des Hauses überprüft, das Heizsystem analysiert. Aufgrund seiner Berufspraxis kennt der Architekt die Charakteristika und typischen Schwachpunkte älterer Gebäude und kann darüber hinaus mithilfe spezieller Software exakt feststellen, an welchen Stellen Wärme entweicht. Aus der Analyse entwickelt der Architekt Vorschläge, wie das Haus energetisch verbessert werden kann. Dabei werden Belange des Nachbarschafts- und gegebenenfalls Denkmalschutzes ebenso berücksichtigt wie wirtschaftliche Aspekte. Das Honorar für die Beratung wird in der Regel durch die erzielten Einsparungen schnell aufgewogen.

Wer sich für eine Energieberatung interessiert, sollte seinen Architekten bzw. seine Architektin ansprechen oder sich an die Architektenkammer wenden: Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, Inselstr. 27, 40479 Düsseldorf, Tel. (0211) 49 67 26. Eine Liste der Adressen aller NRW-Architekten, Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplaner finden Sie auch hier unter der Rubrik "Service".

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