AKNW-Vorstandsmitglied Prof. Rolf-Egon Westerheide (r.) und Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur, begrüßten die Teilnehmer*innen des Netzwerkfrühstücks. – Foto: Christof Rose

Treffpunkt polis Convention: AKNW vor Ort

Mit 6.800 Menschen an zwei Tagen voller urbaner Projekte, Ideen und Ziele wurden neue Rekordzahlen der Beteiligung erreicht: die Planungs- und Projektentwicklungsmesse „polis Convention 2023“, die am 26. und 27. April auf dem Düsseldorfer Böhler Areal stattfand, wurde von der Branche als lebendiges Forum rege angenommen. Als Motto hatten die Veranstalter in diesem Jahr das „Abenteuer Stadt“ ausgerufen. Die Architektenkammer NRW war auf einem gemeinsamen Messestand mit der Bundesstiftung Baukultur vor Ort und veranstaltete zum Auftakt des zweiten Messetages ein „Netzwerkfrühstück“, zu dem sich viele Kammermitglieder und Interessierte trafen.

27. April 2023von Christof Rose

AKNW-Vorstandsmitglied Prof. Rolf-Egon Westerheide machte in seiner Begrüßung die aktuellen Herausforderungen der Branche deutlich: „Wir erleben eine echte Disruption in der Architektur und in der Stadtplanung. Die Themen Klimawandel, sterbende Innenstädte, bezahlbarer Wohnraum und Partizipation fordern uns heraus.“ Entsprechend müssten die Planerinnen und Planer neue Konzepte entwickeln, etwa im Sinne der 15-Minuten-Stadt, für die „ein großes Durcheinander unterschiedlichster Nutzungen“ zu wünschen sei. 

Der Vorsitzende der Bundesstiftung Baukultur, Reiner Nagel, schloss sich in seiner Begrüßung zum Planungsfrühstück an mit der Forderung nach einer echten Umbaukultur – nicht als kurzfristigen Trend, sondern im Sinne eines grundlegenden Systemwechsels. „Wir müssen vom Reden ins Handeln kommen“, so Nagel. „Entscheidend wird es sein, dabei die Investorenseite eng einzubinden.“ Dazu sei die polis Convention eine sehr gute Plattform.

In einer Paneldiskussion setzte sich Reiner Nagel dann u. a. mit Julia Gottstein von UNStudio auseinander in der Frage, wie wir in Sachen Stadt „groß denken und weise handeln“ können. Am Beispiel der Stadt Köln wurde dargelegt, dass Dichte und Grün in der Stadt sich nicht widersprechen müssen.

In einer von Alexander Gutzmer moderierten Runde um Thomas Willemeit (GRAFT) und Doris Sibum (urbanista) wurde die Frage diskutiert, was aus der Stadt wird, wenn Arbeitnehmende verstärkt im Homeoffice bleiben, bzw. was Arbeitswelten brauchen, um die Menschen in die Büros zurückzuholen.

Das Themenforum II stand ganz im Zeichen der neuen digitalen Möglichkeiten der Branche, ob durch BIM im Planungsbüro oder die unterschiedlichsten Lösungen der vielen PropTech-Unternehmen. 

Trotz der angespannten wirtschaftlichen Situation der Branche waren die zahlreichen Gespräche von der Hoffnung bestimmt, dass sich die konjunkturelle Lage in den nächsten Jahren erholen wird.

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