Tür zu im Netz: Digitale Sicherheit im Planungsbüro
Bedrohungen im digitalen Raum nehmen stetig zu. Immer mehr Unternehmen auch in Nordrhein-Westfalen sind von Cyberangriffen betroffen. Kriminelle zielen dabei immer wieder auf alle möglichen sensiblen Daten ab. Davon betroffen sind nicht nur Konzerne und große Firmen sondern auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Architektur- und Planungsbüros sollten sich dringend mit diesem Thema auseinandersetzen.

„Kleinere Firmen, Einzelunternehmer und Freiberufler unterliegen oft dem Trugschluss, sie seien zu klein, zu unbedeutend und zu unattraktiv, um angegriffen zu werden. Das ist schlichtweg ein großer Irrtum“, so Sebastian Barchnicki. Der Geschäftsführer von DIGITAL.SICHER.NRW weiß, dass Kriminelle auch in Architektur- und Planungsbüros Geschäfte wittern. DIGITAL.SICHER.NRW ist das Kompetenzzentrum für Cybersicherheit, das im Auftrag der Landesregierung KMU zum Thema IT-Sicherheit unterstützt.
Hinter Cyberangriffen stecken meist kriminell organisierte Gruppen mit professioneller Infrastruktur, die nach dem Gießkannenprinzip Betriebe jeglicher Größe ins Visier nehmen – und dabei Erfolg haben. Vor allem bei KMU bestehe großer Nachholbedarf im Bereich digitale Sicherheit, so Barchnicki. „Es fällt auf, dass Betriebe dieser Größenordnung weniger Schutzmaßnahmen einsetzen und sich seltener an Behörden wenden, wenn sie von Cybersicherheitsvorfällen betroffen sind.“
Auch in Architektur- und Planungsbüros dürften Cyberkriminelle versuchen, die üblichen Einfallstore zu nutzen. Sie greifen über betrügerische E-Mails an. Beim sogenannten Phishing werden Mitarbeitende dazu verleitet, vertrauliche Daten wie Passwörter oder Finanzinformationen preiszugeben oder unbedacht auf einen Link oder einen Anhang mit einem Schadprogramm zu klicken. Ebenfalls zählen schwache Passwörter und fehlende Sicherheitsupdates zu den meist genutzten Sicherheitslücken. Passwörter werden leichter geknackt, wenn sie eine geringe Zeichenanzahl aufweisen, insbesondere wenn sie aus gebräuchlichen Wörtern oder einfachen Kombinationen bestehen.
„Bereits mit einfachen Maßnahmen lässt sich das Risiko für einen erfolgreichen Angriff erheblich reduzieren und der Schaden im Ernstfall deutlich einschränken“, so die gute Nachricht von Barchnicki. Regelmäßige Sicherheitsupdates und Backups, Antivirenprogramme und Firewalls sowie starke Passwörter, die mit einem zweiten Faktor abgesichert werden, sind die ersten Schritte in einen digital sicheren Betrieb. Auch die Verschlüsselung von einzelnen Dateien oder ganzen Datenträgern wie Festplatten oder Smartphones verbessert den digitalen Schutz. Neben technischen Grundlagen lassen besonders organisatorische Maßnahmen wie das Aufstellen eines Notfallplans oder Sicherheitsschulungen für Mitarbeitende die Zahl der erfolgreichen Cyberangriffe sinken.
Klingt kompliziert, doch Mitglieder der Architektenkammer NRW können sich an DIGITAL.SICHER.NRW wenden und dort die Angebote der Aktion „Tür zu im Netz“ nutzen. Dreh- und Angelpunkt ist hier eine individuelle digitale Erstberatung durch IT-Sicherheitsexpertinnen und -experten. Daneben gibt es praxisnahe Veranstaltungen und umfangreiche Informationen zu den wichtigsten Maßnahmen zur Prävention von Cyberangriffen. Alles aufbereitet auch für diejenigen, die gerade erst anfangen, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Die Angebote sind kostenfrei. Informationen gibt es auf der zugehörigen Aktionsseite.
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